Dekarbonisierung und CO2-Reduktion sind wichtige Themen für Industrie und Gewerbe. Wie man als Unternehmen den gestiegenen Anforderungen gerecht werden kann, zeigt diese erfolgreiche Zusammenarbeit.
Die Gloor AG produziert seit 1935 Präzisionsteile für Gasapparaturen in der Schweiz. Das Traditionsunternehmen entwickelt und produziert Armaturen für die Druckregulier- und Medizintechnik für den weltweiten Markt. Die Firma im Familienbesitz denkt unternehmerisch und auch langfristig. Deshalb plant sie jeden Ausbauschritt mit Weitblick. Dazu gehören auch Massnahmen an den Gebäuden und Produktionsanlagen, die den Treibhausgasausstoss vermindern, und überdies die Energiekosten spürbar senken.
Neben den Treibhausgasemissionen am Firmenstandort fallen jedoch auch viele Emissionen entlang der gesamten Lieferkette an, die beispielsweise bei der Gewinnung von Rohstoffen oder beim Warentransport in die Umwelt gelangen – die Fachwelt spricht von den Scope 2- und 3-Emissionen. Die auf diesem Weg indirekt verursachten CO2-Mengen übersteigen den direkten Ausstoss oft deutlich und rücken mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein. «Wir wollten herausfinden, was die Verringerung dieser Emissionen für die Gloor AG bedeuten würde», begründet Mitinhaber Markus Gloor, weshalb er das Unternehmen für die act Dekarbonisierung anmeldete.
Das act-Team analysierte auf Basis international anerkannter Richtlinien sämtliche Geschäftstätigkeiten. So entstand ein detaillierter Bericht, der die Treibhausgas-Emissionen genau bilanziert und mögliche, konkrete Massnahmen vorschlägt. Der Bericht zeigte auf, dass insbesondere die Produktion sowie der Transport von Rohstoffen wie Messing grosse Mengen an Treibhausgasen verursachen. Die act Dekarbonisierung liefert Hebel für die Verminderung dieser indirekten Emissionen: Beispielsweise, den Recycling-Anteil zu erhöhen oder mit nachhaltigen Lieferanten zusammenzuarbeiten.
Solche Massnahmen sind wichtig, damit das Unternehmen den beschrittenen SBTi-Absenkpfad erfüllen kann. act führt zukünftig in einem jährlichen Monitoring Emissionsanalysen durch und begleitet die Gloor AG auch in der Umsetzung auf dem Weg zu Netto-Null.
Die Dekarbonisierung ist die logische Konsequenz des Engagements der Gloor AG, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren. «Unsere fossile Heizung haben wir bereits durch eine Grundwasser-Wärmepumpe ersetzt. Einen Teil des erneuerbaren Stroms dafür liefert eine Solaranlage auf dem Dach», führt Markus Gloor aus. Ausserdem stellte das Unternehmen auf eine energieeffiziente LED-Beleuchtung um und optimiert derzeit Schritt für Schritt seine Produktionshallen energetisch.