Die Davos Klosters Bergbahnen AG verbraucht jedes Jahr Strom im Gegenwert von rund 3,4 Millionen Franken. Im Rahmen einer Zielvereinbarung hilft act dabei, diesen Betrag zum Schmelzen zu bringen.
Eine strahlend weisse Decke hat sich über der Talschaft Davos gelegt. Darüber prangt die Sonne am blauen Himmel. Perfekte Bedingungen für die Skifahrer, die auf den Pisten des Jakobshorns ihre Kurven ziehen. Dahinter steckt nicht nur Wetterglück, sondern auch ein grosser Aufwand, den die Davos Klosters Bergbahnen AG betreibt: Jahr für Jahr im Spätherbst versprüht das Team für technische Beschneiung eine geschlossene Schneeschicht auf die Pisten, um die Basis für eine Saison lang Winterspass zu legen.
Doch der Klimawandel macht sich auch in den Hochalpen bemerkbar. «Die Zeitperiode, in der die benötigten Minustemperaturen herrschen, wird immer kürzer», sagt Stefan Megert, Experte für Schneeerzeugung bei der Davos Klosters Bergbahnen AG. Deshalb befürwortet er auch das Bündner Energiegesetz, das Grossverbraucher dazu verpflichtet, Energieeffizienzmassnahmen zu ergreifen. «Trotz aller Technik bleibt am Ende die Natur das wichtigste Kapital der Tourismusregion.»
Zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflicht schlossen die Bergbahnen 2013 mit Unterstützung von act eine Zielvereinbarung mit dem Bund ab. Darin verpflichtete sich das Unternehmen, innerhalb bestimmter Fristen weniger Energie zu verbrauchen. Dies erreichen die Bahnen, indem sie jene Massnahmen umsetzen, die auch wirtschaftlich sind. Dank der Zielvereinbarung profitiert die Davos Klosters Bergbahnen AG nicht allein von tieferen Energiekosten, sondern erhält auch den Netzzuschlag rückerstattet, den der Bund via Stromrechnung erhebt.
Enrico Feurer begleitet die Davos Klosters Bergbahnen AG bei der Umsetzung der Zielvereinbarung. Der act Energiespezialist ist inzwischen zu einer wichtigen Ansprechperson von Stefan Megert geworden. Feurer kennt die Infrastruktur an den Hängen rund um Davos im Detail und hat berechnet, wo sich wieviel Energie sparen lässt. Einfache Massnahmen brachten schnelle Erfolge zum Nulltarif – etwa die Nachtabsenkung der Temperatur in den Betriebsräumen der Skilifte. Die Bergbahnen haben bereits 37 Energieeffizienzmassnahmen umgesetzt. 13 weitere sind geplant.
Rund ein Drittel des Energieverbrauchs geht auf das Konto der technischen Schneeerzeugung. Sie stellt damit einen beträchtlichen Kostenfaktor dar. Im Rahmen seiner Analyse erkannte Feurer ein erhebliches Sparpotenzial in den Pumpstationen, wo Wasser aus Quellen und Speicherseen gefasst und in die Zuleitungen der Schneeerzeuger gepumpt wird. Die Bergbahnen ersetzten daraufhin die alten Pumpen durch moderne Modelle, die ihre Leistung dem Bedarf anpassen. «Damit verbrauchen sie nur noch rund die Hälfte der Energie», freut sich Feurer. Wenn die Schneeerzeuger stillstehen, fliesst das Wasser vom Jakobshorn übrigens durch Turbinen, die daraus Strom erzeugen. So produziert die Anlage im Laufe eines Jahres sogar mehr Strom, als sie im Winter für die Beschneiung verbraucht.
Total energierelevante Investitionen
660 000 Fr.
Durchschnittliche Pay-Back-Zeit
6 Jahre
Anvisierte Energieersparnis
6,1 Mio. kWh/Jahr
Geplante CO2-Reduktion (Das Unternehmen nutzt keine fossilen Brennstoffe.)
100 %