Der Zoo Basel setzt mit Unterstützung von act zahlreiche Energieeffizienzmassnahmen um. Der Gesamtenergieverbrauch sinkt dadurch um fast 10 Prozent.
Wo Löwen sich auf beheizten Steinplatten räkeln, Pinguine durch kühle Landschaften watscheln und Tageslichtlampen das Wasser in Aquarien so stark erwärmen, dass es gekühlt werden muss, fliesst viel Energie. Über 6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr sind notwendig, um den rund 6500 Tieren im Basler Zolli optimale Lebensbedingungen zu schaffen. Damit zählt der Tiergarten zu den Grossverbrauchern, die gesetzlich verpflichtet sind, ihre Energieeffizienz zu verbessern – ein Ziel, das der Zoo als Naturschutz-Botschafter ohnehin schon lange anstrebt.
Für die Analyse des 1874 inmitten der Stadt eröffneten Tierparks hat sich act-Energiespezialist Mark Wunderlich viel Zeit genommen. Das 11 Hektaren grosse Grundstück ist äusserst vielgestaltig. Nach seiner Gründung wurde der Zoo permanent weitergebaut, erweitert und erneuert. Kaum zwei Gebäude stammen heute noch aus derselben Bauepoche. Fünf verschiedene Heizsysteme produzieren die Wärme für die Häuser und Anlagen, und der Strom fliesst über 11 Einspeisepunkte aufs Areal.
Wunderlichs Abklärungen ergaben, dass sich sehr viel Energie allein durch Massnahmen am Betrieb sparen lässt – zum Beispiel durch das optimale Einstellen der Lüftungsanlagen. Dies ist für den auf Spenden angewiesenen Publikumsbetrieb sehr erfreulich, denn solche Massnahmen senken die Strom- und Heizungskosten, ohne einen Franken zu kosten.
Der Zoo Basel investiert aber auch immer wieder in die Erneuerung und Erweiterung seiner Gebäude. Bei dieser Gelegenheit bringt er auch deren Energieeffizienz auf den heutigen Stand. Nachdem 2017 die Elefanten eine neue Anlage bezogen haben, kommt als nächstes das Vogelhaus an die Reihe. Die Temperatur im Inneren des fast hundertjährigen Gebäudes sinkt auch im Winter nie unter 18 bis 20 Grad.
«Übers Dach geht jedoch viel Wärme verloren», erklärt Thomas Schönbächler, Leiter Bau, Unterhalt und Werkstätten des Zoos. Auch die bloss einfach verglasten Fenster lassen viel Energie in die Umgebung entweichen. «Wenn der Zoo bei der Sanierung modernste Materialien einsetzt», sagt Energiespezialist Wunderlich voraus, «könnte er das Vogelhaus fast energieneutral betreiben.» Trotzdem bleibt die historische Bausubstanz und das Erscheinungsbild weitgehend erhalten.
Total energierelevante Investitionen
450 000 Fr.
Durchschnittliche Pay-Back-Zeit
5,4 Jahre
Anvisierte Energieersparnis
10,3 Mio. kWh
Geplante CO2-Reduktion
4 %