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Leere Batterien – Volle Energieeffizienz

Batrec AG

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Die Batrec AG in Wimmis recycelt Batterien und benötigt dafür sehr viel Energie. Dem Unternehmen gelingt es dennoch den eigenen Energieverbrauch und CO2-Ausstoss erfolgreich zu reduzieren.

Das Projekt in Wimmis

120 Millionen Batterien kaufen die Schweizerinnen und Schweizer jedes Jahr. 4 von 5 Batterien werfen sie nach Gebrauch in eine Sammelbox. Und praktisch alle Altbatterien gelangen auf diesem Weg zur Batrec AG nach Wimmis im Berner Oberland. Dort werden die Batterien von der Knopfzelle bis zur Autobatterie in mehreren Stufen vorsortiert und mechanisch zerlegt. Die Vorsortierung geschieht teilweise manuell. Unter den aufmerksamen Augen zweier Mitarbeiterinnen läuft ein Förderband, von dem sie herunternehmen, was nicht in den Schmelzofen gehört, zum Beispiel cadmium- oder bleihaltige Materialien.

Der grösste Teil der Batterien wird jedoch in die nächste Halle befördert. Dort türmen sich um zwei Pyrolyse- und den Schmelzofen die verschiedenen Reinigungsstufen, Abluftfilter und Abscheideanlagen. Druck, Temperatur und der gesamte Prozess werden digital überwacht. Als Hauptprodukte werden Zink und Ferromangan aufbereitet, eine Legierung aus Eisen und Mangan, das in der Stahlindustrie weiterverarbeitet wird.

Optimierter Energieverbrauch

Die Batrec AG gilt als europaweit führend, wenn es darum geht, einen möglichst grossen Anteil der Rohstoffe zurückzugewinnen. Dies ist auch das Verdienst von Thomas Schluchter. Als technische Leiter ist er zuständig für die Umsetzung von Projekten und für Prozessoptimierungen. Nicht nur das Recycling lässt sich optimieren, sondern auch der Energieverbrauch: «Unser Lichtbogen-Schmelzofen verbraucht sehr viel Strom, um die Batterien bei rund 1'500 Grad einzuschmelzen», erklärt Thomas Schluchter. Das Unternehmen bezieht jährlich über 13'000 Megawattstunden – rund zwei Drittel davon für den Schmelzofen.

Mark Iten ist act-Energiespezialist und Ansprechperson der Batrec AG für Fragen im Zusammenhang mit der Gesetzgebung für Grossverbraucher. Er analysierte den Energieverbrauch im Detail und legte einen Massnahmenkatalog vor, um die Energieausgaben zu senken. Auf dieser Grundlage spart das Unternehmen nun jedes Jahr über 10 Prozent seiner Energiekosten. Sowohl das Energieeffizienzziel als auch das CO2-Emissionsziel übertraf es dank zusätzlicher Massnahmen deutlich. Als Beispiel nennt Mark Iten die Nutzung der Abwärme: «Dank der Wärmerückgewinnung aus dem Schmelzofen benötigt der Betrieb den Fernwärmeanschluss nur noch, wenn der Ofen nicht läuft.» Die Batrec AG hat eine Zielvereinbarung mit dem Bund abgeschlossen, dank der das Unternehmen in den nächsten Jahren von der CO2-Abgabe befreit ist und den Netzzuschlag rückerstattet erhält.

«Die Vorgaben von Bund und Kantonen für Firmen wie die Batrec sind komplex. Ich sorge für den Durchblick.»

Mark Iten, zuständiger act-Energiespezialist
Profilbild von Mark Iten, zuständiger act-Energiespezialist

Die Batrec AG profitiert von

  • der Erfüllung des Grossverbraucherartikels
  • der Befreiung von der CO2-Abgabe
  • der Rückerstattung des Netzzuschlages
  • technischem Know-how

«Wir helfen nicht nur unseren Kunden, CO2 einzusparen. Auch unser eigener Fussabdruck schrumpft.»

Thomas Schluchter, Leiter Technik, Batrec AG
Profilbild von Thomas Schluchter, Leiter Technik, Batrec AG

Die Wirtschaftlichkeit

Mit zahlreichen Energieeffizienz-Massnahmen senkt die Batrec AG ihren Gesamtenergie-Verbrauch um

10,3 Mio. kWh

Total energierelevante Investitionen

450'000 Fr.

Durchschnittliche Pay-Back-Zeit

5,4 Jahre

Anvisierte Energieersparnis

10,3 Mio. kWh

Geplante CO2-Reduktion

4 %

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