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Articolo del 22.05.2019

Best PrACTice: Heiztechnischer Dreisprung

Kein Verlust mehr von Abwärme, kein unnötig erhitztes Warmwasser sowie 60 Prozent weniger CO2-Ausstoss. Dies sind die beeindruckenden Eckdaten der neuen Heizzentrale, die act-Energiespezialist Siegfried Renner für ein Hotel in Lugano geplant hat. Das Kernstück der neuen Anlage besteht aus drei 1600-Liter-Wasserspeichern mit unterschiedlicher Temperatur. Sie sind damit optimal auf die Nutzung verschiedener Abwärmequellen des Hotels ausgerichtet. Die drei Speicher sind in einer Kaskade hintereinander geschaltet und bilden ein in sich geschlossenes System, in dem Wasser schrittweise erwärmt wird.

 

Im ersten Speicher wird abgekühltes Wasser auf bis zu 40 Grad vorerwärmt. Die Energie dafür stammt aus der Abwärme der Kühlräume und Gefriergeräte des Hotels. Im zweiten Speicher wird die Wassertemperatur auf rund 45 Grad angehoben. Dies geschieht im Sommer durch die Abwärmenutzung der Klimaanlage. Bei kühleren Aussentemperaturen dient dagegen die Ausseneinheit der Klimaanlage als Wärmepumpe, die den Speicher erwärmt.

 

Das Wasser aus dem zweiten Speicher gelangt einerseits in den Heizungskreislauf des Hotels, andererseits auch in den dritten Speicher, der als Energiequelle für das Brauchwarmwasser dient. Zu diesem Zweck heizt ein Gaskessel das Wasser auf rund 70 Grad nach. Über zwei aussenliegende Platten-Wärmetauscher gibt das heisse Speicherwasser seine Energie ans zuströmende Trinkwasser für das Hotel ab. Dabei kühlt es sich stark ab und wird mit einer Temperatur von rund 23 Grad wieder in den ersten Speicher geleitet.

 

Dank der verschiedenen Temperaturgradienten in der Heizzentrale kann das Hotel praktisch seine gesamte Abwärme nutzen. Ein emissionsarmer Gasbrenner braucht nur noch die Spitzen des Warmwasserbedarfs zu decken. Insgesamt rechnet Siegfried Renner damit, dass die Anlage rund 60 Prozent weniger CO2 ausstösst als die bisherige Ölheizung und Warmwassererzeugung.