RECHNER
Artikel vom 30.11.2020

Best PrACTice: Automation optimieren mit Big Data

Ein Gebäude mit komplexer Gebäudeautomation lässt sich oft nicht mit ein paar Handgriffen energetisch optimieren. In komplexen HLK-Infrastrukturen (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) spielen verschiedene Komponenten zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Zu überblicken, was, wo und in welchem Moment abläuft, und wie sich eine Anpassung auswirkt, ist selbst für ExpertInnen eine Detektivarbeit, die oft viel Zeit kostet.

 

Das Unternehmen WATTELSE aus Cham, bei welcher der act-akkreditierte Energiespezialist Markus Gomer tätig ist, hat eine Software entwickelt, die ihr einen Teil dieser aufwändigen Arbeit abnimmt. Ein Rechner analysiert die vielfältigen Aktivitäten der Gebäudetechnik, die sich im Innern eines automatisierten Gebäudes abspielen. Das Tool namens «MONALYSE®» sammelt kontinuierlich sämtliche verfügbaren Steuersignale, Anlagenzustände und Messwerte der Sensoren, Pumpen, Ventile und Klappen. Die Software verarbeitet hochaufgelöste Daten mittels Algorithmen und zeigt dem Energiespezialisten im Detail, wo er durch gezieltes Handeln Energie einsparen, den Komfort verbessern und/oder die Wirtschaftlichkeit verbessern kann.

 

Die Ergebnisse sind oft erstaunlich. Denn je technischer und komplexer eine Infrastruktur wird, desto mehr tappt die Bedienerin oder der Bediener oft im Dunkeln. Im Vergleich zu herkömmlichen Energiedatenmanagement-Systemen ermittelt MONALYSE® auf der Regeltechnikebene, bei welchen Anlagen welche Probleme zu lösen sind. Das Tool identifiziert defekte Komponenten, suboptimale Einstellungen sowie regeltechnisches Fehlverhalten – wie beispielsweise Abwärmenutzungen, die nicht richtig funktionieren.

 

Kunden sind zum Beispiel Spitäler oder Pflegeheime mit hohen Anforderungen an die Klimatisierung jedes einzelnen Raums. Solche Institutionen können allein durch eine optimierte Automatik durchschnittlich rund 20 Prozent Energiekosten sparen.